Gut 1150 von 4300 Stellen in der Steuerverwaltung in Schleswig-Holstein sind gegenwärtig aufgrund des massiven Personalmangels nicht besetzt. Das sind gut 26 Prozent der Stellen. Man stelle sich einmal vor, man ginge in Kiel, Flensburg, Lübeck, Stormarn oder Dithmarschen ins Finanzamt und träfe dort nicht eine einzige Mitarbeiterin oder einen einzigen Mitarbeiter an. Kumuliert betrachtet spiegelt ein solches Szenario die gegenwärtige Personalsituation in der Steuerverwaltung wider, obwohl sich die Unterbesetzung natürlich über alle Finanzämter mehr oder weniger gleichmäßig verteilt.
Was der NDR am 15.11.2022 Schleswig-Holstein Magazin | 15.11.2022 | ARD Mediathek aufgrund einer kleinen Anfrage der SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag zur Personalsituation in der Steuerverwaltung berichtet hat, ist dramatisch, aber keinesfalls überraschend, denn die DSTG und die Personalvertretungen fordern seit Jahren die Umsetzung von Maßnahmen, die dem Personalschwund entgegenwirken.
Dazu zählen zum Beispiel die Reduzierung der Wochenarbeitszeit, die Wiedereinführung der Sonderzuwendung (Weihnachtsgeld) und bessere Karriereperspektiven für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie beispielsweise eine bessere Durchlässigkeit der Laufbahnen.
Die Erhöhung der Ausbildungszahlen oder eine verstärkte Einstellung von Tarifbeschäftigten sind natürlich sinnvoll und richtig, reichen aber allein nicht aus, um dem Personalfehl in der Steuerverwaltung in Schleswig-Holstein wirksam und nachhaltig zu begegnen.
Die Forderungen der DSTG sind klar:
→ Runter mit der Wochenarbeitszeit!
→ Her mit dem Weihnachtsgeld für alle!
→ Eine bessere Durchlässigkeit zwischen den Laufbahnen!
→ Ein starkes Ergebnis der Einkommensrunde 2023!