Zeit des Sparens vorbei ?
Wer in den letzten Tagen aufmerksam die Presseberichte verfolgte, hat sich verwundert die Augen gerieben. Dort waren Aussagen von Herrn Stegner zu lesen, wonach die Zeit des Sparens und des schlanken Staates vorbei sind.
Warum nun dieser Sinneswandel ? Galt doch der Personalabbau immer als völlig alternativlos.
Hatten wir als Gewerkschaft doch immer darauf hingewiesen, dass ein Personalabbau nur mit einem Aufgabenabbau zu verkraften ist? Hatten wir nicht gebetsmühlenartig immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass der sog. demografische Wandel (Pensionierungswelle) nicht mit den Anwärterzahlen der letzten Jahre aufzufangen ist und das die IT immer nur ein Hilfsmittel aber nicht allein seligmachend sein kann? Hatten wir nicht immer die besondere Rolle der Einnahmeverwaltung betont ?
Fielen also unsere Argumente nun endlich auf fruchtbaren Boden ? Leider nein. Wer die Presseberichte weiterliest wird feststellen, dass Lehrer, Polizei und Justiz verstärkt werden sollen. Von der Finanzverwaltung ist leider keine Rede. Nein wir haben in der Politik offenbar keine Lobby. Wir werden dann wahrscheinlich das Gejammer über die ach so hohen und völlig unvorhersehbaren Pensionslasten zu hören bekommen.
Uns geht es nicht um eine Neiddebatte. Wir akzeptieren, dass in den besonderen Zeiten die oben genannten Bereiche eine Aufstockung verdienen, aber warum nicht auch die wichtige Einnahmeverwaltung. Am Beispiel der Griechenlandkrise konnte doch jeder sehen, wie wichtig dieser Bereich ist. Umso unverständlicher die derzeitige Haltung der Regierung.
Bleibt zu hoffen, dass die neue Großzügigkeit sich dann auch in den kommenden Tarif- und Gehaltsrunden niederschlägt.
Wir geben nicht auf für unsere berechtigten Forderungen zu kämpfen.