Einkommensrunde 2017

Erscheinungsdatum: 10.02.2017

Erfolgreiche Protestveranstaltung in Kiel am 08.02.2017

Es gehört wohl zu den unverzichtbaren Ritualen im Rahmen von Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, dass nach der Vorlage des Forderungskatalogs der Gewerkschaften von Seiten der Arbeitgeber zunächst kein Angebot vorgelegt wird. So überrascht es nicht wirklich, dass auch die Verhandlungsrunde vom 30.01.2017 in Potsdam ergebnislos vertagt wurde. Der dbb hatte daher um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen zu einer Protestveranstaltung am 08.02.2017 in Kiel vor dem Finanzministerium aufgerufen. Dieser Aufruf richtete sich auch an die Landesbeamten. Es ist einerseits  ein Akt der Solidarität, unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Tarifsektor zu unterstützen, anderseits bilden die Tarifabschlüsse die Basis für eine mögliche Übertragung auf die Landesbeamten.

Dem Aufruf folgten von Seiten der DSTG erfreulicherweise viele Kolleginnen und Kollegen (auch Pensionäre !) aus dem ganzen Land, die neben einer langen Anreise auch ihre Stunden für diese Veranstaltung opferten. Leider hört man aber auch immer wieder die Argumente, dass das alles nichts bringt, man dafür keine Stunden opfern möchte, oder man im Dienst unabkömmlich sei. Umso erfreulicher, dass auch einige nicht gewerkschaftlich organisierte Kolleginnen und Kollegen an der Veranstaltung teilnahmen.

Neben der DSTG waren natürlich auch andere Gewerkschaften vertreten, so das ungefähr 600 Teilnehmer vor Ort waren.

Im Gegensatz zu Vorjahren hatte man auf einen Demonstrationszug verzichtet. Bei leichten Schneefall und Temperaturen von -1 Grad, die sich bei dem Wind an der Ostsee eher nach -10 Grad anfühlten, war das auch eine gute Entscheidung. Da half der Kaffee ein wenig die Hände zu wärmen.

Pünktlich um 14.00 Uhr eröffnete der Vorsitzende des dbb Kai Tellkamp die Veranstaltung. Neben den bekannten Forderungen brachte er die Themen ‚Weihnachtsgeld’ und ‚Verkürzung der Wochenarbeitszeit’ ein. In einem symbolischen Akt übereichten Kai Tellkamp und Ludwig Klemm die Forderungen an Frau Heinold. Die Redebeiträge von Frau Heinold und Herrn Heinemann (SPD) brachten im Kern wenig Neues. Erfreulicherweise will man jedoch eine mögliche Gehaltserhöhung noch im März (vor der Wahl im Mai) auf die Schiene bringen. Auch erscheint eine inhalts- und zeitgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Landesbeamten nicht unwahrscheinlich (wir haben Wahljahr !). Die Vertreter von der CDU und  von der FDP waren dagegen schon im Wahlkampfmodus. Das kennen wir ja schon aus der Vergangenheit, dass Parteien in der Opposition später in einer Regierung von ursprünglichen Aussagen abrücken.

Den Abschluss der Redebeiträge bildetet Florian Reusse als Vertreter der Jugend. Er wies auf die besondere Bedeutung der Jugend in der Verwaltung hin und forderte eine entsprechende angemessene Besoldung und Urlaubsregelung.

Mag die Kieler Förde auch noch so schön sein, nach Abschluss der Veranstaltung gegen 14:45 Uhr  strebten alle zügig in wärmere Gefilde.

Hoffen wir, dass wir mit dieser Veranstaltung Akzente setzen konnten, die unsere Sache bei der nächsten Verhandlungsrunde befördern und wir uns gerne in Kiel aber nicht zu einer Protestveranstaltung wiedersehen.

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